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Mauerfall Erinnerungen


Mit dem 9. November sind in der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts Freud und Leid verbunden wie mit keinem anderen Datum.

Als die Mauer fiel, war ich 15 Jahre alt

Ich komme gebürtig aus Schleswig-Holstein (Nordfriesland) aus einem kleinen Dorf in der Nähe von Husum. Schon die Wochen und Monate vor dem 09. November 1989 haben wir täglich gebannt die Nachrichten verfolgt. Wir konnten nicht glauben was passierte. Es war eine aufregende und bewegende Zeit, die auch uns, weit weg vom eigentlichen Geschehen, täglich beschäftigte und in den Bann zog.

Ich kann mich erinnern, dass meine Eltern als auch Großeltern mir immer wieder gesagt hatten, wie wichtig es sei, dass Deutschland wieder vereint wird! Zu viel Leid sei durch die Trennung geschehen! In meiner Schule wurde der komplette Lehrstoff verändert. So hatte ich wochenlang Geschichtsunterricht bei meinem Schuldirektor und die deutsche Geschichte und Teilung wurde von A - Z beleuchtet!

Kurz vor dem 09. November 1989 überschlugen sich fast täglich die Nachrichten und Ereignisse - und wir wurden immer aufgeregter. Was würde passieren? Hoffentlich nichts Schlimmes - denn es war auch immer ein wenig Angst dabei - Angst, dass den Menschen im Osten von Deutschland was passieren könnte. Das wäre nicht auszudenken gewesen - denn es muss wahnsinnig viel Mut bedeutet haben - diese Schritte zu gehen. Mit den friedlichen Protesten haben die Ostdeutschen die Mauer zu Fall gebracht und entscheidend dazu beigetragen, dass ein Jahr später die Deutsche Einheit kam.

Der Abend des 09. Novembers 1989

Am frühen Abend des 09. November 1989 saßen meine Eltern, mein Bruder und ich wie auch die Tage zuvor gebannt vor dem Fernseher, um alles aktuell zu verfolgen. Als dann die Nachricht kam, durch Herrn Schabowski, dass die Mauer offen sei - konnten wir es nicht fassen! Wir hatten Tränen in den Augen - es waren Tränen des Glücks!
Ich kann mich erinnern, dass an diesem Abend oft unser Telefon zu Hause klingelte - und wir uns alle freudig über diese Nachrichten ausgetauscht haben. Wir konnten es alle noch nicht so richtig glauben!
Spontan wurde dann in unserer Kreisstadt Husum im Rathaus gefeiert! Es kamen so viele Menschen - alle haben sich gefreut - und auch da lagen sich fremde Menschen in den Armen - vor Freude und Glück!


Heute nach über 25 Jahren, kann ich sagen - dass der 09. November 1989 einer der glücklichsten Tage in meinem Leben war und ist! In den vergangenen 25 Jahren habe ich so viele tolle Menschen treffen und auch mit ihnen arbeiten dürfen. Das wäre sonst nicht möglich gewesen. Und ich weiß aus heutiger Sicht, dass mir etwas in meinem Leben gefehlt hätte!

Seit nun mehr 13 Jahren lebe ich in Berlin und ich liebe diese Stadt von Jahr zu Jahr mehr. In Berlin ist man der Geschichte sehr nah und wird täglich mit ihr konfrontiert. Wenn ich morgens zur Arbeit fahre, nehme ich gern den Weg über die Straße des 17. Juni am Brandenburger Tor vorbei. Der Anblick des Brandenburger Tors ist für mich immer noch überwältigend - und dann geschieht es:

Meine beiden linken Autoreifen sind im ehemaligen Ostteil von Berlin und meine beiden rechten Autoreifen im ehemaligen Westteil von Berlin! Das ist ein unbeschreibliches Gefühl für mich - auch nach all den Jahren!

Der 09. November 1989 bezeichnet für mich den glücklichsten Tag für Deutschland!

Ihre Christiane Molzen