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Die Geschichte vom "Stuttgarter Hof" (1907 bis heute)


Geschäftsführer, Dipl. Kfm. Axel Steinwarz
"Ich habe die komische Ruine, dieses Überbleibsel aus Gründerzeitruhm, Kriegsbescheidenheit und Berliner Ideenreichtum 1999 sehr ins Herz geschlossen."


Schon immer eine gute Adresse

Die Anhalter Straße war schon 1907 eine gute Adresse, als der Stuttgarter Hof erbaut wurde. Auf einer Seite Berlins größter Bahnhof, auf der anderen Seite das Regierungs-, Zeitungs- und Exportviertel und gleich gegenüber in einem Park: Das Prinz-Albrecht-Palais.
Sich den damaligen Hotelalltag vorzustellen, bedarf einiger Phantasie: kein fließendes Wasser, dafür in jedem Zimmer eine Karaffe mit Waschwasser und eine zum Zähneputzen, ein Eimer und ein Nachttopf, Linoleumfußböden. Aber viele Pagen und, wie immer, guter Service! Das Gepäck wurde sogar bis zum Bahnhof getragen.

In den dreißiger Jahren boomte das Haus und sein Direktor frönte seinem Gefallen an schönen Dingen: Eine Vitrine mit Meißener Porzellan, kostbare Stilmöbel u.v.m. Außerdem gab es ein neues Ausstattungsstück für alle Zimmer – den Stiefelknecht. Dann der Krieg: Bei Bombenalarm ging ein Hotelangestellter mit einer Handsirene die Flure entlang und schickte die Gäste in den Luftschutzkeller. Zum Frühstück mussten Reisemarken für Butter, Zucker und Brot abgegeben werden. Nur wenig Personal war geblieben. Dennoch war das Hotel ständig ausgebucht. Kurz vor Kriegsende brannten das Vorderhaus und der linke Seitenflügel aus.

Trotzdem wurde das Hotel 1945 mit 40 Betten wiedereröffnet. Der Hotelgarten wurde in einen Gemüsegarten umfunktioniert, eigene Hühner sorgten für die Frühstückseier. Nur der Frühstücksraum war beheizbar. Bei starkem Frost gab es kein Wasser. Im Keller wurden zwei Waschräume eingerichtet und der Hausdiener teilte heißes Wasser aus. Manche Gäste ließen sich angewärmte Ziegelsteine ins Bett legen. Die »Teilruine« galt viele Jahre als einer der ungewöhnlichsten deutschen Hotelbetriebe. Von der einst vierstöckigen Neobarock-Sandstein-Fassade des Vorderhauses war nur das Erdgeschoss geblieben. Erst 1986 wurde die Ruine abgerissen. Ein erster Neubau entstand.

Und so ging es weiter …

Etwa 7,5 Millionen Euro investierten die relexa hotels, seit 1999 Betreiber des Stuttgarter Hofes, in den Um- und Erweiterungsbau. Am 9. Oktober 2002 wurde das traditionsreiche Haus nach umfangreichen Baumaßnahmen festlich (wieder) eröffnet. Heute verfügt das relexa hotel Stuttgarter Hof über 208 Zimmer, 11 Tagungsräume, den Restaurant- und Barbereich „Boulevard“, mehrere gemütliche Innenhöfe sowie einen Fitness- und Wellnessbereich.


Quelle: H.-J. Weinreich »Die Chronik des Hotel Stuttgarter Hof in Berlin-Kreuzberg« , 1986
Bauherr war die Versicherungsgesellschaft ALLIANZ UND STUTTGARTER VEREIN, daher der Name