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Amtssitz des deutschen Bundespräsidenten am Rande des Berliner Tiergarten


Ein Herz für historische Relikte

Unmittelbar vor dem Areal des Schloss Bellevue steht ein alter roter Feuermelder. Ein hervorragend erhaltenes Relikt aus einer Zeit ohne Mobiltelefone. Ein pensionierter Malermeister hat sich des Erhaltes und der Pflege der ausgediehnten Brandmelder angenommen. Elf der feuerroten, blitzblanken Melder stehen bis heute im Berliner Stadtgebiet.

Neben dem vor dem Schloss Bellevue zieren sie unter anderem den Mexikoplatz in Zehlendorf und den Park des Schloss Charlottenburg. Die aufwendige Restaurierung eines einzelnen Feuermelders kostet Dieter Binger zwölf bis fünfzehn Stunden. Seine Hingabe für die einst überall in der Stadt präsenten Feuermelder rührt aus der Kindheit des Malermeisters im Ruhestand. Gern wäre er Feuerwehrmann geworden, doch dieser Traum blieb ihm aufgrund der festgestellten fehlenden Eignung im Praxistest versagt. Für sein Engangement zum Erhalt eines Stückes Geschichte wurde ihm jedoch große Ehre zu teil: Die Berliner Feuerwehr zeichnete ihn mit dem Titel "Engel der Großstadt" aus. Auch wenn Dieter Binger nie Teil der Rettungskräfte geworden ist, freute er sich um so mehr als ihm zu diesem Anlass ein Feuerwehrhelm überreicht wurde, der seinen Namen trägt.

Hier erfahren Sie mehr: Der pensionierte Malermeister Dieter Binger pflegt voller Hingabe historische Feuermelder

Heute ist das Schloss Bellevue ein beliebtes Ausflugsziel. Allerdings ist die ehemalige Residenz der Hohenzollern grundsätzlich nur von außen zu beobachten. Das Gebäude und der umliegende Garten sind aus Sicherheitsgründen nur mit vorheriger Anmeldung oder am Tag der offenen Tür zugänglich. Wenn Sie bereits jetzt einen Blick in die Residenz des Bundespräsidenten werfen wollen, empfehlen wir den online zur Verfügung gestellten interaktiven 3D Rundgang.

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Historie: Königlicher Landsitz

Die Geschichte des Schloss Bellevue beginnt im Jahr 1784. Prinz August Ferdinand von Preußen lässt das Schloss Bellevue von dem Architekten Boumann um ein bereits vorhandenes Wohnhaus errichten. Das neoklassische Gebäude dient dem preußischen Prinzen als königlicher Landsitz und zum Empfang beutender Persönlichkeiten, wie Kaiser Napoleon, Friedrich Schiller und Alexander von Humboldt. Nach seinem Tod geht das Berliner Stadtschloss in die Hände seines Sohnes Prinz August über, der es 1843 an Friedrich Wilhelm IV übereignet. Dieser beschließt ein Museum für zeitgenössische Kunst im Mittelflügel einzurichten. Diese Ausstellung ist als Vorläufer der 30 Jahre später eröffneten Nationalgalerie auf der Berliner Museumsinsel zu sehen.

Nach dem Tod Friedrich Wilhelms IV wurde die Schlossanlage vom verbliebenen Hofpersonal gepflegt, und gelegentlich von der kaiserlichen Familie als Wohnschloss genutzt. Doch sukzessive wanderten die Angestellten ab. Kunstgegenstände und Interieur folgten der kaiserlichen Familie ins niederländische Exil. Im Jahr 1918 richtet sich der österreichische Filmregisseur Max Reinhardt im ehemaligen Gärtnerhaus des Schlosses ein und veranstaltet jedes Jahr Kunstausstellungen im großen Stil. Als er im Jahre 1928 emigriert, gerät das anfängliche Anwesen der Hohenzollern in staatliche Hand. 1935 wird in diesen Räumlichkeiten das Staatliche Museum für Volkskunde eingerichtet.

Das Schloss Bellevue seit 1935 bis heute

Unter Hitlers Diktatur kamen hohe Staatsgäste des deutschen Reiches im Schloss Bellevue unter. Paul Baumgarten, Architekt, führt Erweiterungsarbeiten durch und ergänzt das Haupthaus um Flügelbauten an der Südseite. Doch der Krieg ging nicht am Schloss vorbei ohne seine tiefen Spuren zu hinterlassen. So wurden 1941 die neu errichteten Flügelbauten und große Teile des Haupthauses zerstört.

Als Deutschland nach Kriegsende langsam wieder in die Normalität fand, ließ die Regierung der Bundesrepublik 1954 die ursprüngliche Fassade von 1784 restaurieren. Als schließlich auch das Innere des Gebäudes wieder bewohnbar gemacht wurde, avanciert das Schloss Bellevue 1959 zum zweiten Amtssitz des Deutschen Bundespräsidenten. Die folgenden Jahre sind geprägt von vielen Umbauarbeiten. Unter anderem wird die Gestaltung der Innenräume an die neoklassische Fassade angepasst und das Bundespräsidialamt wird im Schlosspark errichtet. Als Berlin nach der Wiedervereinigung zur Bundeshauptstadt wird, wird das Berliner Schloss am Rande des Tiergartens schließlich erster Amtssitz des Bundespräsidenten.

Gut zu wissen:
Der Name Bellevue, im Deutschen "Schöne Aussicht", ist auf den Ausblick vom Schloss auf die umgebende Parklandschaft zurück zu führen.

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